Dienstag, 1. Dezember 2015

Asnal Catalana - Der Catalanische Esel


Früher wurde der Katalane als Nutztier in der Landwirtschaft eingesetzt.
Von Maschinen verdrängt, ist er heute vom Aussterben bedroht.
Die A.F.R.A.C. (Asociación para el fomento de la Raza Asinina Catalana) setzt
sich für den Erhalt der Rasse ein. Diese Interessengemeinschaft mit
rund 80 Mitgliedern (Tierärzte, Züchter und andere Esel-Interessierte)
führt ein Zuchtbuch mit derzeit ca. 370 registrierten Tieren.

Der Katalanische Riesenesel stammt aus Spanien und gehört mit einem Stockmass
von ca. 1.40 m zu den grössten Eselrassen. Einige Esel erreichen gar
ein Stockmass von bis zu 1.70 m. Der Katalane ist grundsätzlich von
kräftiger Statur, je nach Region und Züchter gibt es aber auch feingliedrigere Tiere.
Ihr Fell ist dunkelbraun bis schwarz mit hellen Haaren um Augen, Maul und am Bauch.

Der Erhalt der Rasse ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden.
Der jetzige Bestand weist zu wenige verschiedene Blutlinien auf. In den
Abstammungsnachweisen erscheinen daher in der 2. und 3. Generation bei vielen
Eseln dieselben Vorfahren. Um der Inzucht entgegenzuwirken, besitzt die
A.F.R.A.C. sieben zugelassene Deckhengste unterschiedlicher Blutlinien,
welche zusammen in Banyoles leben. Die Hengste können zum Belegen
ausgeliehen werden, zudem konnte die A.F.R.A.C. bei der Tierärztlichen
Fakultät in Barcelona Sperma konservieren.

Dass der Katalanische Esel sein Aufgabengebiet in der Landwirtschaft verloren hat,
stellt ein weiteres Problem dar. Damit die Rasse langfristig erhalten werden
kann, müssen neue Einsatzgebiete gefunden und Öffentlichkeitsarbeit geleistet
werden. Denn wenn die Züchter ihre Tiere nicht zu einem
angemessenen Preis verkaufen können, wird das Interesse sinken, die Zucht weiterzuführen.

Die A.F.R.A.C. sieht neue Einsatzmöglichkeiten für den Katalanen im ländlichen
Tourismus und ganz einfach die Nutzung als «Freizeit-Tier», also für Aufgaben,
die Esel hier bei uns schon seit längerem haben: als Begleiter auf Spaziergängen,
Packtier für Wanderungen oder Reittier für Kinder.
Zukunftsvisionen gibt es auch im Therapiebereich für behinderte Menschen.
Bereits realisiert ist der Einsatz zur Landschaftspflege in steilen Wäldern in den
Pyrenäen. Die Esel werden dort auf weiten Flächen eingezäunt und pflegen
den Wald, indem sie sich von Gebüsch und Unterholz ernähren.

Gut zu wissen:

In Deutschland werden scheinbar grundsätzlich alle größeren schwarzen Esel als "Katalanen" bezeichnet.
Es gibt aber nur sehr wenige echte Katalanen in Deutschland.
Dabei zeichnet einen echten Katalanen weit mehr aus, als nur die Farbe.
Es lohnt sich genauer hinzuschauen.

Euer PferdeSport Seitle Team

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